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Presse vom 5.3.17

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  • Presse vom 5.3.17

    Für Mannheim\r\n\r\nDie Adler starten am Dienstag zu Hause gegen die Eisbären Berlin in das Viertelfinale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Der Vorrundenzweite ist rechtzeitig in Topform – und Topfavorit.\r\n\r\nVon Oliver Wehner\r\n\r\n\r\nDer letzte Eindruck bleibt, heißt es oft. Dass die Adler vor dem übermorgigen Auftakt der Play-offs von dieser Weisheit aber gar nichts halten, kann man ihnen nicht verdenken – und das sei ihnen auch gegönnt. Denn die konfuse Heimleistung beim 1:4 gegen Straubing heute vor einer Woche im letzten Punktrundenspiel der DEL darf getrost als Ausrutscher eingeordnet werden. Anderes zu behaupten wäre nach der vorausgegangenen Superserie von zwölf Siegen in Folge einfach nur unfair. Ein „Weckruf“, wie Trainer Sean Simpson einräumte, war die Schlappe dennoch. Seine Folgerung: „Vielleicht war diese Niederlage gar nicht schlecht für uns.“\r\n\r\nSimpson beteuerte wohl auch deshalb, dass „ich mich nicht ärgere“. Darüber dass dieser Ausrutscher die Vorrunden-„Meisterschaft“ kostete – letzteres gleichbedeutend mit Heimrecht im extremsten Falle eines eventuellen siebten und entscheidenden Spiels in der Finalserie. Solch perspektivisches Denken ist Eishockey-Profis, sobald sie den mentalen Tunnel Play-offs betreten, ohnehin völlig fern und fremd. Die branchenübliche Floskel „Wir gehen von Spiel zu Spiel“ mag Sportreportern so willkommen sein wie ein Glühwein an einem heißen Hochsommertag, aber es ist nun mal einfach so. Ab jetzt ist jede Partie, egal wo, egal gegen wen, gleich wichtig. Zwölf Siege bis zum Titel. Allenfalls dieses simple Rechenergebnis spukt in den Hinterköpfen der Profis.\r\n\r\nLöst man den angesprochenen letzten Eindruck mal vom Straubing-Spiel ab, dann verfestigt sich dieser Eindruck: Die Adler sind optimal im Zeitplan und deshalb Topfavorit auf die Meisterschaft. Denn wie sagen Trainer im September zum Saisonstart, im November in der ersten Herbsttristesse und im profaneren Januar nach den meist stimmungsvollen Weihnachtsfesttagen so gern und oft: Wenn die Play-offs anfangen, müssen wir unser bestes Eishockey spielen. So gesehen drängt sich der Vergleich mit – Achtung: Meistermacher – Geoff Ward vor genau zwei Jahren auf: Auch Sean Simpson hat als Trainer sein Team auf den Punkt für die entscheidende Saisonphase auf höchstem Niveau konkurrenzfähig gemacht. Vergessen die Aussage des Kanadiers nach der ersten Heimniederlage gegen Meister München im Herbst, sein Team sei noch keine Spitzenmannschaft. Hier und da wurde dieser zu jenem Zeitpunkt völlig richtige Satz verkürzt wiedergegeben: Das „noch“ fehlte, was Simpson so nicht auf sich sitzen ließ. Er wusste damals schon: Er hat eine Spitzenmannschaft, doch Talent, Können, System und Mentalität müssen noch in Einklang gebracht werden.\r\n\r\nDass dies insbesondere im neuen Jahr gelang, lag auch und vor allem an den personellen Nachbesserungen im Kader. „Da haben Scouts, Manager und Trainer einen super Job gemacht“, findet Torwart Dennis Endras. Ausnahmslos alle Nachverpflichtungen waren entweder Volltreffer (Luke Adam, Carlo Colaiacovo) oder sehr gute Griffe (Drew MacIntyre, Thomas Larkin). Kurios: Colaiacovo wurde als Stabilisator der Abwehr geholt und avancierte zum mit Abstand offensivstärksten Defender.\r\n\r\nÜberhaupt die Neuzugänge. Manager Teal Fowler, vor genau einem Jahr nach dem frühen Pre-Play-off-Aus des damaligen Titelverteidigers von vielen Fans heftig gescholten, geht deutlich gestärkt aus der Punktrunde. Alle Teamergänzungen schlugen ein, allen voran natürlich Toptorjäger Chad Kolarik (25 Treffer), der zuletzt angeschlagen geschont wurde, in dieser Woche aber wieder ins Training einstieg. Oder das kongeniale und unzertrennliche Duo David Wolf/Garrett Festerling. Wolf tut dem Team mit seiner fast furcheinflößenden Aggressivität auf dem Eis gut. Manchmal mag er es übertreiben und zu viele Strafen sammeln. Aber Zeichen zu setzen und den Gegner physisch einschüchtern, das gelingt keinem so effektiv wie ihm, der abseits des Rinks ein extrem netter Kerl ist. Und dazu ein deutlich besserer Eishockey-Spieler als früher der limitierte Brandon Yip in dieser Rolle bei den Adlern.\r\n\r\nDer immer größer werdende Kader konnte die vielen Verletzungsausfälle über die Runde gesehen gut kompensieren, fast immer wurde mit vier Sturmreihen gespielt. Selbst das Fehlen des wohl komplettesten Stürmers der Liga – seit Mitte Januar ist für Marcel Goc die Saison wegen einer erneuten schweren Knieverletzung schon vorbei – geriet zur Tugend. „Die Mannschaft ist dadurch noch eher zusammengerückt“, glaubt Teal Fowler. Was Dennis Endras mit Verweis auf den Sieg vor einer Woche in Augsburg bekräftigt: „Dort, wo er sich verletzt hat, wollten wir unbedingt für ihn gewinnen.“ Gesagt, getan.\r\n\r\nDer in jeder Hinsicht üppig besetzte Kader wird nun in den Play-offs Härtefälle mit sich bringen. Dominik Bittner und Mirko Höfflin, denen ein Klubwechsel nach der Saison zu wünschen wäre, schauten zuletzt zu. Sollte MacIntyre im Tor stehen, müssen zwei überzählige Feldspieler mit nordamerikanischem Pass pausieren. Dennis Endras glaubt nicht, dass die Chemie im Kader ausgerechnet jetzt, da es um den Titel geht, darunter leiden könnte: „Wir spielen seit dem 1. August unter dem Hashtag #fürmannheim. Da muss sich jeder unterordnen.“ Für die Mentalität sprechen die zahllosen Aufholjagden. Auch die erinnern an das Meisterjahr 2015 ...\r\n\r\nwww.rheinpfalz.de

  • #2
    Adler Mannheim Sechsmal DEL-Meister\r\n\r\n1997 Krefeld, Landshut, Kassel – neun Spiele, neun Siege in den Play-offs. Ein Durchmarsch der – dank Bosman – multinationalen Adler: Deutsche, Kanadier und Amerikaner (meist mit europäischem Pass), Franzosen, Österreicher, ein Tscheche.\r\n\r\n1998 Dem erneuten Titelrausch folgt der Kater: Steuerschulden, unklare Buchführung, fragwürdige Transfervereinbarungen. Familie Hopp – Sohn Daniel ist Eishockey-Fan – steigt als Retter ein.\r\n\r\n1999 Wirtschaftlich konsolidiert und mit einem Superstürmer: Gentleman Jan Alston. In Nürnberg endet mit dem Sieg im fünften Finale und damit dem Titelhattrick die Ära des Trainers Lance Nethery.\r\n\r\n2001 Mit „Psycho-Bill“ kehrt nach einem Übergangsjahr der Erfolg zurück: Trainer Stewart treibt sein Team mit unorthodoxen Methoden zum Finalsieg.\r\n\r\n2007 Premiere unter Coach Greg Poss: die erste Meisterschaft in der neuen SAP-Arena.\r\n\r\n2015 Dank Geoff Ward korrespondieren endlich wieder Können und Mentalität. Der Trainerguru sieht seine Mission nach einem Jahr als beendet und belohnt sich selbst mit der Rückkehr in die NHL. olw\r\n\r\nwww.rheinpfalz.de

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