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    „Ich mag diesen roten Helm nicht“

    Eishockey: Der Adler-Torjäger hat ein Luxusproblem

    Von Oliver Wehner

    Mannheim.Zwei Spiele noch bis zu den Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga. Und zwei offene Fragen. Erstens: Behalten die Adler Mannheim ihren zweiten Tabellenplatz vor dem Beginn der K.o.-Runden? Zweitens: Behält Stürmer Borna Rendulic den roten Helm des Topscorers? Es scheint, als lege er nicht allzu viel Wert darauf ...

    Rendulic redet natürlich durchaus gern über seine bisherige Premierensaison beim deutschen Meister. Aber über dieses Ding auf seinem Kopf redet er nicht so gern. „Ich mag diesen roten Helm nicht“, entfährt es ihm. Was erst mal verwundert. Eigentlich ist das „Rotkäppchen“ eine besondere Auszeichnung, die sich die Liga vor ein paar Jahren ausgedacht hat. Die Fans sollen auf den ersten Blick die jeweils besten Punktesammler (Tore und Vorlagen) der beiden Teams erkennen können. Damit hat Rendulic an sich kein Problem. Aber er findet, dass auch die gegnerische Mannschaft es leichter hat, eben einen der wichtigsten Spieler des Rivalen sofort ausfindig zu machen: „Man ist damit wie auf dem Präsentierteller und wird härter bespielt.“

    Nun könnte man entgegen, dass inzwischen, nach 50 Punktrundenspielen pro Team, jede Mannschaft in der DEL auch so wissen sollte, wer dieser Borna Rendulic ist. Zumal er mit seiner Körpergröße (1,93 Meter) den Schnitt der Belegschaft eh überragt. Und die statistischen Werte des Scharfschützen sprechen auch eine deutliche Sprache. 27 Tore (davon neun in Überzahl und sieben als siegbringende Treffer), 20 Vorlagen – macht 47 Scorerpunkte, drei mehr als auf dem Konto seines Vorgängers Ben Smith, der ja wochenlang den roten Helm trug. „Ich sage ,Schmitti’ jeden Tag, dass er doch bitte noch mehr Punkte holen soll, um mir den Helm wieder abzunehmen“, berichtet Rendulic lachend. Und das ist jetzt wohl wirklich als Witz zu verstehen, schließlich gilt der in Finnland zum Eishockey-Profi ausgebildete Kroate ohnehin als Spaßvogel.

    Einer, der aber merkt, wenn es ernst wird. Wie anfangs der Saison, als es noch nicht so wirklich rund lief und Adler-Trainer Pavel Gross einmal bissig feststellte, Rendulic möge doch bitte damit aufhören, „seine Chancen nur im Mülleimer zu suchen“. Sollte heißen: Der Punktesammler müsse mehr investieren, mehr arbeiten auf dem Eis. Und, hat die Ansage genützt? „Ich glaube schon, so wie das jetzt aussieht“, antwortet Gross und schmunzelt dabei.

    Für die Adler beginnt das Play-off-Viertelfinale am Mittwoch, 18. März, mit einem Heimspiel. Ob sie als Tabellenzweiter am kommenden Sonntag nach dem letzten Hauptrundenspiel gegen die Schwenninger Wild Wings (Beginn: 14 Uhr, 12.300 Tickets verkauft) dann noch eine Woche auf ihren Gegner aus den Pre-Play-offs warten müssen, oder aber als Tabellendritter auf den Sechsten treffen, ist offen. Bereits am Freitagabend steht die Auswärtspartie bei Kellerkind Iserlohn Roosters an. Einen Punkt und vier Tore Vorsprung haben die Adler derzeit auf ihren zähen Verfolger Straubing Tigers. Gross beorderte Jungverteidiger Moritz Wirth, der zuletzt bei Zweitligist Heilbronner Falken wenig Eiszeit erhielt, nach Mannheim, weil der Einsatz des angeschlagenen Björn Krupp fraglich ist.


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