Eishockey: Florian Elias ist das nächste Ausnahmetalent der Mannheimer
Von Oliver Wehner
Augsburg. Das wär’s gewesen für Florian Elias, das neue Sturmtalent der Adler Mannheim: Rückkehr in die alte Heimat und die ganze Familie schaut im Augsburger Eisstadion zu. Geht natürlich nicht in dieser Eishockey-Saison, doch der 18-Jährige durfte sich trotzdem freuen.
Zu allererst mal über die zwei gewonnenen Punkte seiner Mannschaft nach 0:2- und 1:3-Rückstand bei den Panthern. „Die Familie hat es vor dem Fernseher geschaut, klar.“ Aber eben auch über sein nun zweites DEL-Spiel, in dem er drei Tage nach seiner Premiere in der deutschen Eliteliga schon eine führende Rolle einnahm. Auch wenn er erst 18 ist und seine Sturmpartner Louis Brune sowie Valentino Klos (beide 20) älter sind und auch schon mehr DEL-Partien auf dem Buckel haben – Elias denkt eben schon wie ein gestandener Center. Und er ist voller Selbstvertrauen nach der turbulenten U20-WM in Kanada.In Edmonton war er der Mittelstürmer der herausragenden deutschen Reihe mit den beiden NHL-Drafts Tim Stützle und John-Jason Peterka. Zum Scoren kam Elias aber auch, sogar ordentlich: vier Tore, fünf Vorlagen. Dass es nach dem 2:16-Debakel („Das darf es nicht geben!“) der von vielen Coronaausfällen gezeichneten Mannschaft gegen Kanada dann doch noch fürs Viertelfinale reichte, war in erster Linie dieser Sturmreihe der Ausnahmetalente zu verdanken. Und Ex-Jungadler Elias hat aus Edmonton einiges fürs „Männereishockey“ nun bei den Adlern mitgenommen: „Schnelligkeit und Härte, auch durch die kleinere Eisfläche dort.“ Die kanadischen Talente, erinnert er sich schmunzelnd, „waren schon sehr aktiv mit dem Körper, das schadet ja auch in der DEL nicht“.
Technik und Tempo hat er eh, und beim 4:3-Verlängerungssieg in Augsburg zeigte sich, dass Florian Elias auch körperlich dagegenhalten kann. „Wir haben einen schmalen Kader, die Jungen machen einen super Job“, lobt Routinier David Wolf den Förderlizenz-Nachwuchs, der natürlich mehr sein will als nur ein Kaderauffüller. Auch heute Abend (18.30 Uhr) im nächsten Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings.
Arkadiusz Dziambor war wegen des Ausfalls von Mark Katic am Sonntag in die Verteidigung gerutscht. Gebürtiger Pole, ebenfalls Ex-Jungadler, in dieser Saison eigentlich bei Kooperationspartner Heilbronner Falken. „Die Jungs haben mir vor der Partie gesagt, dass ich befreit und einfach aufspielen soll, mir keinen Kopf machen darf“, erzählte der nächste 18-jährige DEL-Debütant. Das anhaltende Verletzungspech sorgt zunächst mal für eines: jede Menge frische Gesichter unterm Adler-Helm.
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