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Presse vom 12.1.21

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  • Presse vom 12.1.21

    Frische Gesichter unterm Adler-Helm

    Eishockey: Florian Elias ist das nächste Ausnahmetalent der Mannheimer

    Von Oliver Wehner

    Augsburg. Das wär’s gewesen für Florian Elias, das neue Sturmtalent der Adler Mannheim: Rückkehr in die alte Heimat und die ganze Familie schaut im Augsburger Eisstadion zu. Geht natürlich nicht in dieser Eishockey-Saison, doch der 18-Jährige durfte sich trotzdem freuen.

    Zu allererst mal über die zwei gewonnenen Punkte seiner Mannschaft nach 0:2- und 1:3-Rückstand bei den Panthern. „Die Familie hat es vor dem Fernseher geschaut, klar.“ Aber eben auch über sein nun zweites DEL-Spiel, in dem er drei Tage nach seiner Premiere in der deutschen Eliteliga schon eine führende Rolle einnahm. Auch wenn er erst 18 ist und seine Sturmpartner Louis Brune sowie Valentino Klos (beide 20) älter sind und auch schon mehr DEL-Partien auf dem Buckel haben – Elias denkt eben schon wie ein gestandener Center. Und er ist voller Selbstvertrauen nach der turbulenten U20-WM in Kanada.In Edmonton war er der Mittelstürmer der herausragenden deutschen Reihe mit den beiden NHL-Drafts Tim Stützle und John-Jason Peterka. Zum Scoren kam Elias aber auch, sogar ordentlich: vier Tore, fünf Vorlagen. Dass es nach dem 2:16-Debakel („Das darf es nicht geben!“) der von vielen Coronaausfällen gezeichneten Mannschaft gegen Kanada dann doch noch fürs Viertelfinale reichte, war in erster Linie dieser Sturmreihe der Ausnahmetalente zu verdanken. Und Ex-Jungadler Elias hat aus Edmonton einiges fürs „Männereishockey“ nun bei den Adlern mitgenommen: „Schnelligkeit und Härte, auch durch die kleinere Eisfläche dort.“ Die kanadischen Talente, erinnert er sich schmunzelnd, „waren schon sehr aktiv mit dem Körper, das schadet ja auch in der DEL nicht“.
    Technik und Tempo hat er eh, und beim 4:3-Verlängerungssieg in Augsburg zeigte sich, dass Florian Elias auch körperlich dagegenhalten kann. „Wir haben einen schmalen Kader, die Jungen machen einen super Job“, lobt Routinier David Wolf den Förderlizenz-Nachwuchs, der natürlich mehr sein will als nur ein Kaderauffüller. Auch heute Abend (18.30 Uhr) im nächsten Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings.
    Arkadiusz Dziambor war wegen des Ausfalls von Mark Katic am Sonntag in die Verteidigung gerutscht. Gebürtiger Pole, ebenfalls Ex-Jungadler, in dieser Saison eigentlich bei Kooperationspartner Heilbronner Falken. „Die Jungs haben mir vor der Partie gesagt, dass ich befreit und einfach aufspielen soll, mir keinen Kopf machen darf“, erzählte der nächste 18-jährige DEL-Debütant. Das anhaltende Verletzungspech sorgt zunächst mal für eines: jede Menge frische Gesichter unterm Adler-Helm.

    www.rheinpfalz.de

  • #2
    Wettrennen ohne Verschnaufpause

    Sportsprache (5): Eishockey ist eine schnelle und harte Sportart. Da fliegen mitunter auch schon die Fäuste. Beim „Hybrid Icing“ raucht für den Laien eher der Kopf. Was bitte schön soll das bedeuten? Doch ganz neu ist der Fachausdruck nicht. Ihn gab es schon mal. Er feiert sozusagen ein Revival.

    Von Volker Endres

    Ludwigshafen. Die Sportart Eishockey steckt generell voller Fachbegriffe. Die meisten davon kommen aus dem Englischen und sind dann oft „eingedeutscht“. So sprechen nur noch die hartnäckigsten Deutschtümler von „unerlaubten Weitschüssen“, wenn sie doch mit dem Begriff „Icing“ wesentlich prägnanter sein können. Etwas komplizierter wird es aber mit dem „Hybrid Icing“. Ein Begriff aus der Sportsprache, den Adler-Teammanager Youri Ziffzer erklärt.Grundsätzlich einmal liegt ein Icing vor, wenn ein Spieler der verteidigenden Mannschaft den Puck aus der eigenen Verteidigungszone, also vor der roten Linie, bis über die gegnerische Torlinie spielt. Und zwar – ohne dass ein Mit- oder Gegenspieler den Puck berührt. Dann wird das Spiel von den Unparteiischen unterbrochen. Es gibt dann Bully in der Verteidigungszone. Außerdem dürfen die Verteidiger nach einem unerlaubten Weitschuss nicht zum Wechsel fahren. „Früher hat man das Icing genutzt, um mal ein bisschen Luft zu schnappen und wieder frische Kräfte aufs Eis zu bekommen“, erklärt Ziffzer. Das habe sich mit dem Wechselverbot mittlerweile erübrigt. Damit sei der Weitschuss als taktisches Stilmittel entfallen. „Man nutzt es mittlerweile höchstens noch, um sich wieder neu zu sortieren.“
    Linienrichter hat letztes Wort Anders sei das „Hybrid Icing“, dass in Deutschland in der Saison 2014/15 eingeführt worden ist. Dabei müsste es eigentlich „wiedereingeführt“ heißen. Denn es handelt sich kurz gefasst um ein Wettrennen. So können Spieler der verteidigenden Mannschaft dem Puck auch dann nachsetzen, wenn er droht, über die gegnerische Torlinie zu rutschen. Aber galt das Rennen bis vor ein paar Jahren noch bis zur Puckberührung, so treffen die Unparteiischen bereits einige Meter zuvor, auf Höhe der Bullykreise des neuen Verteidigungsdrittels, eine Vorentscheidung. Damals galt auch: Berührte der Spieler der weitschießenden Mannschaft den Puck vor allen anderen, war das Icing aufgehoben und das Spiel wurde ohne Unterbrechung fortgesetzt. Heute gilt: Wenn der herannahende Stürmer auf der gedachten Linie die Nase vor dem Verteidiger hat, wird nicht abgepfiffen. Das Rennen wird bis zur Scheibe fortgesetzt. Ist der Verteidiger zwischen den Bullypunkten schneller, wird abgepfiffen. „Wenn man die Spieler in Höchstgeschwindigkeit bis zur Bande fahren lässt, steigt unweigerlich die Verletzungsgefahr“, erklärt Ziffzer, warum die Deutsche Eishockey-Liga vor Jahren das „verschärfte Icing“ mit dem sofortigen Pfiff eingeführt hatte.Zu Gunsten von mehr Spielfluss sei man aber mit dem „Hybrid Icing“ wieder zur Mischform zurückgekehrt. Somit wird Geschwindigkeit belohnt. Auch wenn die letzte Entscheidung am Ende eine Sache des Augenmaßes der beiden Linienrichter ist. Männer, auf deren Augenmaß die Fans vor allem bei Abseitsentscheidungen nicht immer Loblieder singen...

    www.rheinpfalz.de

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