Ausgekontert
Eishockey: Adler unterliegen Krefeld Pinguinen 3:6
Von André Dinzler
Mannheim. Das war keine Werbung für den Nachwuchs: Beim traditionellen Familientag trugen die Mannheimer Adler gestern wenig zur Rekrutierung der jungen Fans bei, verloren in der SAP Arena nach einer im zweiten Drittel indiskutablen Leistung gegen das biedere aber clevere Kellerkind aus Krefeld mit 3:6 (0:1; 1:4; 2:1).
„Das war ein verdienter Sieg für Krefeld“, urteilte Adler-Stürmer Markus Eisenschmid. „Bei uns dauert im Moment alles zu lange. Wir waren heute im Fore-Checking zu langsam und haben auch zu langsam umgeschaltet. Wir haben vom Verlieren die Schnauze voll. Heute war es das zweite Drittel, das es uns versaut hat.“
130 Sekunden waren gespielt, da begann gestern der Leidensweg der Gastgeber: Ex-Adler Kai Hospelt drückte einen von Adler-Torwart Dennis Endras nach vorne abgewehrten Schuss über die Linie – 0:1. Die Adler danach dominant, aber harmlos. Krefeld dagegen konterte und war dabei brandgefährlich. Kein Wunder, dass das 2:0 eben so einem Konter entsprang. Und wer es noch nicht mitbekommen hatte, der wusste es spätestens jetzt: Der Adler-Schuh drückt vor allem in der Defensive. Nicht (nur) bei den Verteidigern sondern vor allem in der Arbeit nach hinten, und zwar des kompletten Teams.
Auch die beiden nächsten Gegentreffer entsprangen dem sorglosen Defensivverhalten. Nachdem der erneut blasse Borna Rendulic zum 1:2 getroffen hatte, stellte Krefelds Philipp Kuhnekath auf 1:3, als er in aller Ruhe zum Schuss ausholen und zielen konnte. Bezeichnend das 1:4: Krefeld konterte, Rendulic und Adler-Debütant Moritz Wirth sind sich nicht einig – Besse bedankt sich. Und weil dann ja meist alles zusammenkommt, traf Krefeld auch noch 1,1 Sekunden vor der Pausensirene in Überzahl zum 1:5. Auch das Penalty-Killing zählt ja in dieser Spielzeit nicht zu den Stärken der Mannheimer …
Die Partie war entschieden, auch wenn die Adler das letzte Drittel noch mit 2:1 gewinnen. „Es ist schwer, die richtigen Antworten zu finden“, sagte Adler-Trainer Pavel Gross. „Es wird langsam Zeit, dass wir aus unseren Fehlern lernen. Es sind immer die gleichen und eine smarte Mannschaft macht nicht immer die gleichen Fehler. Wir treffen keine guten Entscheidungen mit der Scheibe. Manche Entscheidungen dürfen in der Oberliga passieren, aber nicht hier. Es kann nicht sein, dass der Gegner bei uns zu Hause immer zwei auf eins oder drei auf zwei auf unser Tor läuft. Wir werden jetzt definitiv etwas ändern.“ Gut, dass jetzt erst mal knapp zwei Wochen DEL-Pause ist. Kommentar
So spielten sie
Adler Mannheim: Endras - Lehtivuori, Akdag; Lampl, Billins; Larkin, Krupp; Wirth - Plachta, Desjardins, Eisenschmid; Huhtala, Smith, Stützle; Rendulic, Goc, Järvinen; Hungerecker, Raedeke, Krämmer
Krefeld Pinguine: Pätzold - Ankert, Cundari; Noonan, Riefers; Trivellato, Bruggisser; Schmitz - Saponari, Pietta, Costello; Besse, Hodgman, Braun; Kuhnekath, Hospelt, Lagacé, Ewanyk, Postel, Kruminsch
Tore: 0:1 Hospelt (Ewanyk) 2:10, 0:2 Trivellato (Saponari) 23:47, 1:2 Rendulic (Järvinen) 30:22, 1:3 Kuhnekath (Ankert) 32:28, 1:4 Besse (Hospelt) 33:33, 1:5 Costello (Pietta) 39:59, 1:6 Costello (Saponari) 52:49, 2:6 Eisenschmid (Billins) 54:22, 3:6 Raedeke (Lampl) 57:59 - Strafminuten: 8 + 10 Huhtala - 10 + 10 Cundari - Beste Spieler: Huhtala - Pietta, Costello, Hospelt - Zuschauer: 12.136 - Schiedsrichter: Iwert/Koch (Harsefeld/Schweiz).
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